Den Wunsch, ganz vorne in der neuen Stadtbahn zu sitzen, hatten rund 300 Bewerberinnen und Bewerber. Letztlich starten 32 von ihnen zwischen Mai und September 2022 zur Ausbildung als Stadtbahnführerin und Stadtbahnführer für die neue Limmattal Bahn. Catherine Spiegel, HR Business Partnerin, gewährt einen Rückblick in die herausfordernde Rekrutierung.

Ohne die benötigte Anzahl an ausgebildetem Fahrpersonal stünde die pünktliche Inbetriebnahme der Limmattal Bahn unter einem schlechten Stern. Sehr erfreut ist deshalb Catherine Spiegel darüber, dass die Rekrutierung erfolgreich und vorzeitig per Ende 2021 abgeschlossen wurde. Doch das alleine ist noch keine Garantie, wie sie weiss: «Die Erfahrung zeigt, dass vielleicht noch einige der Neueintretenden vor Beginn der Ausbildung abspringen oder allenfalls die Prüfungen nicht bestehen». Diese Variable habe man in die Rekrutierung einkalkuliert. Nebst einer Reserve in den 32 Ausbildungsplätzen besteht eine Warteliste mit Kandidatinnen und Kandidaten, welche die notwendigen Eignungsuntersuche bereits bestanden haben. Bei Bedarf rutschen diese nach.

Rund 300 Bewerbungen sind bei der Personalabteilung eingegangen, worauf 52 Deutscheinstufungsteste und 117 Vorstellungsgespräche geführt wurden. Man hatte Glück, dass die Ausschreibung auf grosses Interesse stiess. «Die Herausforderung war, das dreistufige Auswahlverfahren in einem angemessenen Zeitraum abzuschliessen» erzählt Spiegel. Bewerbungen gab es aus allen Berufsrichtungen und Altersklassen. Nebst guten Deutschkenntnissen (mindestens Stufe B2) und einer abgeschlossenen obligatorischen Schulzeit mussten die Bewerberinnen und Bewerber medizinische und verkehrspsychologische Anforderungen des Bundesamts für Verkehr erfüllen.

Viele der Auszubildenden stammen aus anderen Berufsfeldern und wurden bei den Bewerbungsgesprächen gewissenhaft über die künftigen Aufgaben informiert: «An den Gesprächen war nebst der HR Business Partnerin auch ein Ausbildungslokführer anwesend, um den Bewerbern die schönen aber auch die herausfordernden Facetten des Berufs aufzuzeigen».

Unter den selektionierten Auszubildenden befinden sich auch neun Mitarbeitende unserer Tochtergesellschaft Limmat Bus, welche heute Linienbusse durchs Limmattal lenken und die Erfahrung mit grossen Fahrzeugen bereits mitbringen. Viele Ausbildungslokführerinnen und Ausbildungslokführer von Aargau Verkehr werden für die Ausbildung bei der Limmattal Bahn eingesetzt und fehlen folglich bei ihrer Stammbahn. Für die Zukunft ist vorgesehen, dass auch bestehendes Lokpersonal von Aargau Verkehr weitergebildet wird und auf der Linie 20 zum Einsatz kommt. Angesichts möglicher personeller Veränderungen wird die Zusatzausbildung für das bestehende Lokpersonal in den Folgejahren angeboten.

Im Mai 2022 startet die erste von fünf Ausbildungsklassen mit dem ersten Ausbildungsmodul. Nach der theoretischen sowie praktischen Ausbildung am neuen Fahrzeug werden die Ausbildungsklassen ab Herbst auf der neuen Strecke unterwegs sein und erstmals ab Fahrplanwechsel 2022 die Fahrgäste der Linie 20 befördern. Zwischen dem Abschluss ihrer Ausbildung und dem vollzeitigen Einsatz bei der Limmattal Bahn gilt es – je nach Beginn der Ausbildung – Zeit zu überbrücken: «Gewisse Mitarbeitende kehren zu ihrem vorherigen Arbeitgeber zurück, verfolgen eine temporäre Nebenbeschäftigung oder geniessen längere Ferien». Wenn immer möglich wurden die Bedürfnisse der Bewerberinnen und Bewerber für den Ausbildungsstart berücksichtigt.

Während des ganzen Rekrutierungsprozesses habe man eng mit der Abteilung Bahnproduktion zusammengearbeitet. «Ich bin sehr zufrieden mit der Rekrutierung» sagt Catherine Spiegel strahlend, «wir konnten sehr gutes Personal gewinnen, den Bewerbern einen guten und fairen Einblick ermöglichen und die Rekrutierung vor dem Endtermin abschliessen».